NEUES 6C-MODELL TRANSFORMIERT KI IN PROJEKTMANAGEMENT

In einer Welt, die von technologischen Fortschritten und ständigen Veränderungen geprägt ist, erlebt das Projektmanagement eine Revolution durch den Einfluss künstlicher Intelligenz (KI). Dieser Artikel bietet Ihnen einen exklusiven Einblick in das neue 6C-Modell für KI im Projektmanagement – eine Vorschau auf das Kompetenzmodell für Projektmanager:innen, das als Buchbeitrag im Januar 2024 erscheinen wird.

Jenseits traditioneller Grenzen: KI-Kompetenzen für Projektmanager:innen neu definiert

In der Welt des Projektmanagements zeichnet sich eine tiefgreifende Veränderung ab. Angesichts der fortschreitenden Integration künstlicher Intelligenz (KI) in dieses Feld, sieht sich das Human Resource Management mit der Notwendigkeit konfrontiert, traditionelle Kompetenzentwicklungsmodelle zu überdenken. Die konventionellen Fähigkeitsrahmenwerke, die einst das Rückgrat des Projektmanagements bildeten, stoßen in einer Ära, in der die Interaktion zwischen Mensch und maschinellem Akteur immer komplexer wird, an ihre Grenzen.

Im Zentrum dieser Herausforderung steht die Notwendigkeit, ein neues Paradigma der Kompetenzentwicklung zu schaffen, das die Hybridisierung von Fähigkeiten - eine Verschmelzung von technischen und menschlichen Kompetenzen - in den Vordergrund stellt. Im Kontext von KI wird es immer wichtiger, dass die Projektmanager nicht nur über technisches Know-how in Bereichen wie Datenanalyse und KI-Programmierung verfügen, sondern auch über unverzichtbare menschliche Fähigkeiten wie Kreativität, kritisches Denken und zwischenmenschliche Kompetenzen. Diese Fähigkeiten sind entscheidend, um effektiv mit KI-Systemen zu interagieren und in einer zunehmend von Technologie dominierten Arbeitswelt zu bestehen.

Zudem erfordert ein zukunftsorientiertes Kompetenzmodell die Berücksichtigung transversaler Fähigkeiten, die über spezifische Aufgabenbereiche und Fachgebiete hinausgehen. Diese universell einsetzbaren Kompetenzen, die in einer Vielzahl von Situationen und Herausforderungen Anwendung finden, könnten Fertigkeiten wie Kommunikation, Problemlösung oder strategisches Denken umfassen. Sie sind essenziell, um in der dynamischen und interdisziplinären Landschaft des modernen Projektmanagements erfolgreich zu navigieren.

Von Datenanalyse bis KI-Kreativität: Die sechs Schlüsselkompetenzen des 6C-Modells

Die Entwicklung eines adäquaten Kompetenzmodells für das von KI geprägte Projektmanagement stellt eine der zentralen Herausforderungen der modernen Arbeitswelt dar. Ein solches Modell wurde nun mit dem „6C-Modell für KI-basiertes Projektmanagement“ geschaffen. Die Bezeichnung „6C“ steht für sechs Kompetenzcluster, die das Rückgrat des Modells bilden. Jeder dieser Cluster eröffnet einen neuen Horizont von Fähigkeiten, die weit über die herkömmlichen Grenzen hinausgehen.

Innerhalb jedes Clusters findet sich eine Vielfalt an Schlüsselkompetenzen, die die notwendige Hybridität der Fähigkeiten für das effiziente Arbeiten mit KI-Systemen widerspiegeln. Das Modell wurde bewusst so entworfen, dass es die dynamischen und sich ständig wandelnden Anforderungen von KI-getriebenen Projekten aufnehmen kann. Es bietet Unternehmen einen Rahmen, um die geeigneten Talente zu identifizieren, zu fördern und Teams zu formen, die in der Lage sind, effektiv in dieser neuen Ära zu agieren.

Das 6C-Modell steht somit nicht nur für eine Neudefinition der benötigten Kompetenzen im KI-Zeitalter, sondern markiert auch einen Wendepunkt in der Art und Weise, wie Unternehmen ihre Mitarbeiter im Bereich Projektmanagement auswählen und entwickeln. Mit seinem ganzheitlichen und zukunftsorientierten Ansatz dient es als Kompass für Organisationen, die sich in der komplexen Landschaft der KI-gesteuerten Projektarbeit zurechtfinden möchten.

6-Cluster-Modell für Kompetenzmanagement in KI-Projekten.

Das 6-Cluster-Modell: Ein Rahmenwerk für Kompetenzmanagement in KI-Projektumgebungen.

Die sechs Kompetenzcluster des „6C-Modells“ bieten einen umfassenden Rahmen, der es ermöglicht, die vielschichtigen Herausforderungen und Chancen von KI im Projektmanagement effektiv zu adressieren:

  1. Datenkompetenz und KI-Innovation: Dieser Cluster betont die Notwendigkeit von Fähigkeiten im Umgang mit Daten und der Entwicklung innovativer KI-Lösungen. Ein fundiertes Verständnis für Datenanalyse und die Fähigkeit, datengetriebene KI-Anwendungen zu konzipieren und umzusetzen, sind hierbei zentral.

  2. Strategische KI-Entscheidungsfindung: Dieser Bereich umfasst Kompetenzen, die erforderlich sind, um strategische Planungen und Entscheidungen unter Berücksichtigung der Potenziale und Grenzen von KI zu treffen. Es geht darum, KI als strategisches Werkzeug zu nutzen und in die Unternehmensplanung zu integrieren.

  3. Collaborative Intelligence & KI-Kommunikation: Hier stehen Fähigkeiten im Vordergrund, die für eine effektive Zusammenarbeit und Kommunikation innerhalb von Teams und mit KI-Systemen erforderlich sind. Diese Kompetenzen erleichtern die Integration von KI in teambasierte Arbeitsprozesse.

  4. AI-Powered Projektmanagement: Dieser Cluster konzentriert sich auf die Anwendung von KI-Tools und -Methoden im Projektmanagement, um Arbeitsabläufe zu optimieren und die Effizienz von Projekten zu steigern.

  5. Design Thinking & KI-Kreativität: Hier wird die Bedeutung von kreativem Denken und Problemlösungsfähigkeiten hervorgehoben, insbesondere im Kontext der Nutzung von KI-Technologien. Diese Kompetenzen sind entscheidend, um innovative Ansätze in der Projektarbeit zu entwickeln.

  6. KI-Qualitätssicherung & Fehleranalyse: Dieser Bereich befasst sich mit den Kompetenzen, die für die Qualitätssicherung und Fehleranalyse in KI-Systemen notwendig sind. Es geht darum, die Zuverlässigkeit und Genauigkeit von KI-Anwendungen sicherzustellen.

Diese sechs Cluster bieten eine umfassende und vielschichtige Perspektive auf die erforderlichen Kompetenzen im KI-gesteuerten Projektmanagement. Sie spiegeln die Notwendigkeit wider, traditionelle Fähigkeiten zu erweitern und neue Fertigkeiten zu entwickeln, um den Herausforderungen und Chancen der KI-Ära gerecht zu werden.

Das Ende starrer Rahmenwerke: Warum IPMA und PMI den KI-Trends hinterherhinken

Die IPMA (International Project Management Association) und das PMI (Project Management Institute) haben lange Zeit als Leitsterne im Projektmanagement gedient, ihre etablierten Kompetenzrahmenwerke definierend und richtungsweisend. Doch in einer Welt, die von der rasanten Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) geprägt ist, erscheinen diese traditionellen Modelle zunehmend als Relikte einer vergangenen Ära. Sie sind träge in der Anpassung an die neuen Realitäten der digitalen Transformation.

Diese Geschwindigkeit steht im Kontrast zu den agilen und dynamischen Anforderungen des modernen Geschäftslebens. Die IPMA und das PMI, die einst als Pioniere in der Entwicklung von Projektmanagement-Standards galten, scheinen nun den Anschluss an die neuesten Trends zu verlieren. Insbesondere im Bereich der KI, wo die Entwicklungsgeschwindigkeit und Innovationskraft beispiellos sind, wirken die herkömmlichen Kompetenzrahmen zunehmend überholt.

Ein kritischer Blick auf die traditionellen Kompetenzbereiche der IPMA offenbart, dass eine grundlegende Neuausrichtung notwendig ist, um den Anforderungen einer KI-dominierten Welt gerecht zu werden. Die folgende Tabelle veranschaulicht, welche Bereiche einer Überarbeitung bedürfen:

Traditioneller Kompetenzbereich der IPMA Notwendige Anpassungen für die KI-Integration
Governance, Strukturen und Prozesse Integration von KI-gesteuerten Entscheidungsprozessen und Strukturmodellen
Compliance, Standards und Regularien Anpassung an die dynamischen Regularien der KI-Technologien
Macht und Interessen Berücksichtigung der Einflüsse von KI auf Machtstrukturen und Interessenkonflikte
Kultur und Werte Einbindung von KI-Ethik und -Werten in die Unternehmenskultur
Projekt-, Programm- oder Portfoliodesign Integration von KI-Tools und -Methoden in das Design und Management
Planung und Steuerung Einsatz von KI für verbesserte Projektplanung und effizientere Steuerungsprozesse

Diese Neuausrichtung geht über bloße Anpassungen bestehender Rahmen hinaus und erfordert ein tiefgreifendes Umdenken in der Definition und Entwicklung von Projektmanagement-Kompetenzen. IPMA und PMI stehen vor der Herausforderung, ihre Modelle grundlegend zu überarbeiten, um in einer von KI geprägten Welt relevant zu bleiben.

HR im KI-Zeitalter: Ein Aufruf zum Paradigmenwechsel

Die Rolle von HR im Kontext des KI-getriebenen Wandels im Projektmanagement muss über die traditionelle Weiterbildung und Kompetenzentwicklung hinausgehen. Es reicht nicht aus, nur neue Modelle einzuführen; HR muss eine aktivere und strategischere Rolle einnehmen.

Die Herausforderung liegt darin, HR von einer unterstützenden Funktion zu einem aktiven, strategischen Akteur zu transformieren. Ein Bericht von McKinsey & Company zeigt auf, dass weniger als 5% der HR-Abteilungen weltweit derzeit über die erforderlichen Kompetenzen verfügen, um die digitalen Transformationen in ihren Organisationen effektiv zu steuern. Dies unterstreicht die Dringlichkeit eines Paradigmenwechsels im HR-Bereich.

Datenbasierte Fähigkeiten werden in diesem Kontext zur Kernkompetenz. HR-Abteilungen müssen lernen, Daten nicht nur zu sammeln und zu analysieren, sondern sie auch für prädiktive Analysen und zur Unterstützung strategischer Entscheidungen einzusetzen. Ein Verständnis des Geschäftsmodells und der Geschäftsprozesse ist dabei unerlässlich, um die Auswirkungen von KI auf das Unternehmen umfassend zu begreifen und proaktiv zu gestalten.

Darüber hinaus erfordert der Einsatz von KI im Projektmanagement ein tiefgehendes Verständnis der KI-Technologien selbst. Es geht darum, die Möglichkeiten und Grenzen von KI-Systemen zu erkennen und diese Kenntnisse in die Personalentwicklung und -planung einfließen zu lassen. Laut einer Studie des World Economic Forums wird bis 2025 die Hälfte aller Arbeitnehmer weltweit eine Umschulung benötigen, um mit den technologischen Veränderungen Schritt halten zu können. Im Bericht wird festgestellt, dass aufgrund der zunehmenden Technologieadoption die nachgefragten Fähigkeiten über die nächsten fünf Jahre hinweg sich ändern werden, wobei hohe Kompetenzlücken bestehen bleiben. Es wird prognostiziert, dass 50% aller Beschäftigten bis 2025 eine Umschulung benötigen werden, was eine Steigerung von 4% darstellt HR muss diese Entwicklung aktiv begleiten und unterstützen. Dazu zählen auch Kompetenzen im Projektmanagement.

Viele HR-Abteilungen stehen jedoch noch am Anfang dieses Transformationsprozesses. Eine Umfrage der Boston Consulting Group ergab, dass über 40% der Unternehmen ihre HR-Systeme und -Prozesse noch nicht an die digitalen Anforderungen angepasst haben. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit einer schnellen und grundlegenden Anpassung im HR-Bereich. Der Paradigmenwechsel in HR ist somit nicht nur eine Frage der Kompetenzentwicklung, sondern auch der Neuausrichtung der HR-Rolle selbst. Nur durch eine solche Transformation kann HR den Herausforderungen der KI-Ära effektiv begegnen und einen wesentlichen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Unternehmen leisten.

Agilität und Innovation: Neue Rollen und Verantwortungen für HR im KI-getriebenen Projektmanagement

In der sich rasant verändernden Welt des KI-getriebenen Projektmanagements ist das Human Resource Management (HR) konfrontiert mit der Notwendigkeit, sich von einer traditionellen, reaktiven Rolle zu lösen und eine proaktive, zukunftsorientierte Position einzunehmen. Diese Verschiebung verlangt von HR-Abteilungen, sich nicht mehr nur auf bestehende Kompetenzrahmen zu stützen, sondern vielmehr eine treibende Kraft im Prozess der technologischen und geschäftlichen Innovation zu werden.

Ein kritischer Blick auf die derzeitige Situation vieler HR-Abteilungen offenbart eine gewisse Trägheit, die sich in einer zögerlichen Annahme neuer Technologien und Methoden manifestiert. Diese Haltung stellt in einer Welt, in der Künstliche Intelligenz (KI) nicht nur ein Schlagwort, sondern eine fundamentale Geschäftsrealität ist, ein signifikantes Risiko dar. Die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels ist offensichtlich, doch die Umsetzung erweist sich als herausfordernd.

Die Neuausrichtung erfordert von HR, sich intensiv mit Datenanalyse, KI-Anwendungen und den damit verbundenen ethischen Fragestellungen auseinanderzusetzen. Ebenso essentiell ist ein tiefes Verständnis für die aktuellen und zukünftigen Geschäftsmodelle sowie für die veränderten Anforderungen an die Mitarbeiterkompetenzen. HR muss in der Lage sein, die Skills und Fähigkeiten der Mitarbeiter nicht nur zu erkennen und zu entwickeln, sondern auch vorausschauend zu planen und anzupassen.

Dabei stellt sich die Frage, ob die gegenwärtigen HR-Strukturen und -Prozesse ausreichend agil und anpassungsfähig sind, um mit den dynamischen Anforderungen der KI-Ära Schritt zu halten. Es bedarf einer strategischen Neupositionierung, bei der HR zum Innovationsmotor und zum Gestalter des Wandels wird. Dies umfasst die Einführung neuer Lern- und Entwicklungsmethoden, die Anpassung der Talentakquisition an die sich ändernden Kompetenzanforderungen und die Schaffung einer Kultur, die Offenheit für Veränderung und kontinuierliches Lernen fördert.

Die Rolle von HR im KI-getriebenen Projektmanagement ist somit nicht nur eine unterstützende, sondern zunehmend eine, die aktiv die Richtung vorgibt. In dieser neuen Rolle ist HR nicht nur für die Verwaltung von Personalressourcen verantwortlich, sondern wird zum Schlüsselpartner bei der Gestaltung der unternehmerischen Zukunft. Dieser Wandel erfordert Mut, Vision und eine Bereitschaft zur ständigen Weiterentwicklung – Qualitäten, die in der KI-Ära unerlässlich sind.


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Prof. Dr. Kai Reinhardt

Professor für Betriebswirtschaft, Personal und Organisation

https://www.kaireinhardt.de
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